Wie intuitiv ist Stillen?

Das Baby kommt auf die Welt. Es wird von der Mutter auf den Bauch genommen und nach 40 Minuten beginnt es an der Brust zu saugen. In den kommenden Stillmomenten hält die Mama ihr kleines Wunder liebevoll im Arm, schaut es verträumt an und stillt es, wie zuletzt im Infomagazin gesehen.

Läuft es wirklich so? Funktioniert Stillen wie ein Naturinstinkt? Ganz so einfach ist das leider nicht immer. Zwar ist der Milcheinschuss eine natürliche Reaktion, die durch ein geborgenes Umfeld unterstützt und das Saugen des Neugeborenen an der Brust ausgelöst wird, aber die richtige Haltung beim Stillen, die Art wie das Baby am besten an der Brust saugen kann und auch die fördernden Umstände müssen oft erst erlernt werden. Darum ist das häufigste Thema meiner Stillberatungen die Korrektur der Stillpositionen. Und das auch bei älteren Babys. Mamas sprechen oft erst nach Monaten darüber, dass ihre Brust seit dem ersten Anlegen weh tut und sie beim Anlegen oft die Zähne zusammenbeißen müssen. Das muss aber nicht sein! Informieren Sie sich am besten schon in der Schwangerschaft und holen Sie sich bei Problemen schnell Hilfe.

Nach der Geburt ist das Stillen ein Lernprozess für Mutter und Baby gleichzeitig. Sie wachsen in den ersten Wochen zusammen in diesem Thema und in eine gemeinsame Stillbeziehung. Darum ist es wichtig, dass die Mutter viel Zeit und vor allem Ruhe hierfür eingeräumt bekommt. Weiterhin braucht sie viel guten Zuspruch und die Unterstützung des Partners, welcher voll hinter dem Stillen stehen sollte und die Mutter in der Zeit gut versorgt. Daneben kann auch er sein Kind mit Wärme und Geborgenheit stillen, während der Mutter eine kleine Auszeit für ein Bad oder den Rückbildungskurs eingeräumt wird.

Am besten beginnt das Elternpaar sich bereits in der Schwangerschaft auf das Stillen vorzubereiten. Dazu gehört Fachliteratur lesen, mit befreundeten Eltern sprechen und denen (sofern möglich) beim Stillen zuzuschauen oder einen Extratermin mit Fachpersonal wie Hebammen und Stillberaterinnen zu vereinbaren. Nehmen Sie doch einfach mal eine Puppe in den Arm und üben Sie, wie sie diese hinlegen würden, damit sie gemütlich an ihrer Brust trinken kann. Fachpersonal sollten Sie vor allem bei besonderen Stillvoraussetzungen wie Hohl- oder Flachwarzen kontaktieren. Oft können Ängste damit genommen und die Stillvoraussetzungen optimiert werden.

Ein wichtiger Hinweis, den auch Hebammen gerne geben, sollte unbedingt beachtet werden: Keinen Schnuller und keine Flasche in den ersten sechs Wochen. Dies kann zu erheblichen Saugverwirrungen führen und dann wird das Stillen eine echte Herausforderung. Diese Zeit ist unbedingt notwendig, um den Stillablauf zu lernen und zu verinnerlichen. Wenn in den ersten Wochen eine positive Basis geschaffen wird, schauen Mutter und Kind in eine positive Stillbeziehung ohne Schmerzen.

Viel Spaß beim Stillen wünscht Ihnen
Cora Dechow

Für die richtige Ausstattung zu deinem Stillstart, empfehle ich dir meine Stillbox mit sorgsam ausgewählten Stillhilfsmitteln.
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Stillberatung finden Sie bei:
AFS e. V. – Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen e. V.
LLLD e. V. – La Leche Liga Deutschland e. V.
DAIS – Deutsches Ausbildungsinstitut für Stillbegleitung
IBCLC Beraterinnen (häufig bei Hebammen oder Krankenschwestern zu finden)